Unterstützung für Taekwondo-Schulen in Korea

Wie unterstützt der (koreanische) Verband seine Mitglieder in Corona-Zeiten? Ein interessantes Interview mit G.M Gyung-duk Kim, Präsident der koreanischen 9. Dan Society und des Gyeonggi-do Taekwondo Verbandes gibt Einblicke.

Alleine in Seoul gibt es 1300 Taekwondo Schulen. In Gyeonggi-do, der angrenzenden Provinz, sind es 2500. Alle sind von den Quarantänemaßnahmen extrem betroffen und in ihrer Existenz bedroht. Auch nach dem Lockdown wird es finanzielle Einbußen geben, weil es zu einem allgemeinen Wirtschaftsrückgang kommt und sich manche Eltern die Gebühren für die Taekwondo-Schule nicht mehr leisten können. Auch werden vielleicht Taekwondo-Schüler nach der langen Pause die Lust verloren haben, wieder trainieren zu kommen.

Der Gyeonggi-do Taekwondo Verband hat seine Mitglieder daher folgendermaßen unterstützt:

  • – Desinfektionsmittel wurden gratis an die Taekwondo-Schulen verteilt
  • – alle 2500 Taekwondo-Schulen und zusätzlich 70 Trainer erhielten eine finanzielle Unterstützung in Höhe von umgerechnet jeweils ca. 375.- Euro
  • – Danprüfungen wurden im Trainingszentrum des Verbandes abgehalten, als noch nicht alle Taekwondo-Schulen geöffnet waren
  • – der Verband produzierte dreizehn Videos für Heimtraining und publizierte Trainingsanleitungen und Lehrbücher

Generell wird versucht, weg vom wettkampforientierten Training zu kommen und sich mehr auf Taekwondo als traditionelle Kampfkunst zu konzentrieren. Um vermehrt Kinder und Jugendliche anzusprechen sollen neue Animationsfilme und -Serien mit Taekwondo-Bezug produziert werden.

Die Gesamtsituation im Bereich Taekwondo ist in Korea anders als in Europa. Während bei uns sich das Verbandsgeschehen fast ausschließlich auf Wettkampf ausrichtet, bilden kommerzielle Taekwondo-Schulen in Korea ihren Schwerpunkt im Bereich Kinder- und Jugendlichentraining. Die oben angeführte Unterstützung durch den Verband mag insgesamt gering erscheinen. Aber auch bei uns werden Kleinunternehmer und Selbständige entgegen großspuriger Ankündigungen nur mit etwa € 500.- abgespeist. So gesehen sind die Maßnahmen des Gyeonggi-do Taekwondo Verbandes zumindest ein Zeichen des Zusammenhalts und des gemeinsamen Durchhaltens.

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