Einen interessanten Ansatz zur Wiedebelebung des Vollkontakt-Taekwondo wird es am 2. Dezember 2023 in Wien geben. Dann findet das AUSTRIA HANMADANG 2023 statt, wo neben den üblichen Poomsae- und Bruchtestkategorien auch erstmals Kyorugi-Wettkämpfe nach dem „alten“ Wettkampfsystem veranstaltet werden.
Altes Wettkampfsystem heißt: richtig Vollkontakt ohne Elektronik. Punkte werden nur gezählt, wenn sie Trefferwirkung haben und die Vergabe ist einfach: Faust zum Körper: ein Punkt, Kick zum Körper: zwei Punkte und Kick zum Kopf: drei Punkte. Das ist ein wesentlicher Unterschied zum aktuellen olympischen Taekwondo, das bei Taekwondo-Veteranen immer mehr in Kritik gerät.
Ende September findet in den USA der Global Kukkiwon Cup statt, wo auch ähnliche Vollkontakt-Wettkämpfe auf dem Programm stehen. In Korea wird seit längerer Zeit mit verschiedenen Varianten eines richtigen Vollkontakt-Systems experimentiert. Es ist nicht zu erwarten, dass das olympische Taekwondo mit seinem Weltverband World Taekwondo (WT) den Pfad verlässt, den es durch die Vorgaben des IOC notgedrungen eingeschlagen hat. Zu wichtig ist der Verbleib des Taekwondo im Rahmen der olympischen Spiele. Schließlich geht es dort nicht nur um Medaillen sondern auch um hohe Geldsummen.
Bei der Mehrheit der „alten“ Taekwondo-Leute kommt das aber immer weniger an und die Stimmen werden lauter, die sich einen „richtigen“ Vollkontaktwettkampf zurück wünschen. Die können nun beim AUSTRIA HANMADANG ihren Teil dazu beitragen, denn die Teilnahme wurde auf Senioren (35 – 45 Jahre) und Veteranen (+45 Jahre) beschränkt. Somit geht es eigentlich nicht so sehr um die aktuelle Wettkämpfergeneration, sondern um ein Wiedersehen mit jenen, die in der goldenen Zeit des Taekwondo aktiv waren. Für die Zuschauer wird das sicher ein interessanter Nachmittag werden.
Näheres dazu auf www.hanmadang.at.